30.11.16 Fettexplosion – Die unbekannte Gefahr

Fettexplosion – Die unbekannte Gefahr

 „Feuer löscht man mit Wasser.“ Das weiß doch jedes Kind. Doch wenn sich Speiseöle und –fette in einem Topf oder einer Fritteuse entzünden, kann der Löschversuch mit Wasser verheerende Folgen haben.

Am vergangenen Mittwoch, 30. November 2016  wurde an der Hewenschule Engen eine Feuerschutzübung vorgeführt.

Das Hausmeisterteam Herr Heitzmann und Herr Winterhalder demonstrierten, wie ein Fettbrand entsteht und wie man sich im Brandfall richtig verhält.

Gespannt beobachteten die Schüler, wie eine kleine, überhitzte Fritteuse sich selbst entzündete und dann mit einem Becher Wasser gelöscht wurde. Natürlich hatten die Fachleute eine Vorrichtung aufgebaut, die dies aus der Ferne ermöglichte. Womit keiner der Zuschauer allerdings gerechnet hatte: Ein riesige, glühende Stichflamme schoss weit in die Höhe! Es gab eine sogenannte „Fettexplosion“.

Da war schnell klar: Fett, Öl, flüssiges Kerzenwachs darf niemals mit Wasser gelöscht werden! Wenn nämlich  Wasser  in den Topf gegossen wird, kommt es zu einer schlagartigen Verdampfung des Wassers auf Grund der großen Hitze im Topf. Millionen kleinster Wassertropfen, vergleichbar mit feinem Nebel, steigen nun nach oben. Grob geschätzt können so aus einem Liter Wasser 1700 Liter Wasserdampf werden. An den Wassertropfen haftet das brennende Fett und eine enorme Stichflamme wird sichtbar. Diesen schlagartigen Vorgang bezeichnet man als Fettexplosion, obwohl es sich eigentlich „nur“ um eine Verdampfung handelt.

Doch diese kann schwerwiegende Folgen nicht nur für den Hausrat sondern auch für den Löschenden haben. Insbesondere in kleineren Räumen kann es so zu einem ausgedehnten Zimmerbrand kommen.

Daher gilt es, folgende Dinge bei einem Fettbrand zu beachten:

  • Gas- bzw. Stromzufuhr unterbrechen
  • Den Topf mit einem passenden Deckel abdecken, um den Flammen den Sauerstoff zu nehmen
  • Deckel einige Minuten nicht wieder entfernen, es kann zu einer erneuten Durchzündung kommen, wenn erneut Sauerstoff zugeführt wird
  • (Lösch-) Decken eignen sich nicht ideal zum Löschen, mit ihnen kann das Feuer nur kurze Zeit unter Kontrolle gebracht werden, da sie durchbrennen
  • Auch Pulverlöscher sind ungeeignet, es droht ebenfalls eine Rückzündung
  • Löschschaum besteht zu einem gewissen Teil aus Wasser und scheidet somit ebenfalls als Löschmittel aus
  • Im Zweifelsfall sollte immer die Feuerwehr über Notruf 112 verständigt werden!

Hier findet sich ein spektakuläres Video der Explosion! Bitte zu Hause NIEMALS nachmachen!

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